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Donnerstag, 15. September 2011

Besprochen: THE DRUMS - "PORTAMENTO"

The Drums machen es einem auf ihrem 2. Album nicht leicht - doch wer Geduld hat, dem wird sich hier dennoch ein wirklich gelungenes Album eröffnen.

Was war das doch 2010 für ein Hype um die charmanten Jungs von The Drums - ihr Album schlug bei Kritikern quasi ein wie eine Bombe, und die Blogger-Szene peitschte die Jungs nur so durch's Internet. Und das durchaus zurecht. Denn was waren das doch für wunderbare, himmelhoch jauchzende und sonnige Ohrwürmer, welche die Band uns dort servierte. Eigentlich eine wunderbare Vorlage für eine steile Karriere. Doch es kam anders: Das Album floppte erstaunlicherweise, und dann verließ auch noch Gitarrist Adam Kessler die Band. Vor allem nach dem Verlust eines nicht unwichtigen Mitgliedes, steht so manche Band vor der quälenden Frage, wie es jetzt weiter geht. Und zudem ist es nach einem derartigen Hype, wie ihn die Drums am eigenen Leib zu spüren bekamen, nicht leicht wieder festen Boden unter den Füßen zu gewinnen. Denn das bedeutet ganz klar, dass sie mit dem Nachfolger eine wirklich gute Leistung abliefern müssen. Die Hypemaschinerie ist zu labil und empfindlich - nur das kleinste Zeichen von Schwäche, ließe die einst zum Himmel gesungenen Lobeshymnen, wie ein unheilvollen Hagel aus Spott auf sie niedergehen. Aber Lob setzt natürlich dennoch eine entsprechend gute Leistung voraus - doch schon nach den ersten 2 - 3 Songs von "Portamento" drängt sich der Verdacht auf, dass sie hier einen recht lauwarmen Aufguss des Vorgängers verzapft haben könnten. Was aber nicht bedeuten soll, dass einem hier nicht schon auf Anhieb ein paar Perlen ins Gesicht springen würden. Die erste Single "Money" (♪♫♪) ist und bleibt ein charmanter, warmer Pop-Ohrwurm, den man sich durchweg gut gefallen lassen kann. Auch "I Need a Doctor", dass erneut mit den Drums-typischen Zutaten spielt, lässt wieder die einstige Frische und Unbeschwertheit spüren. Ebenso kann das melancholischer geratene, aber dennoch herrlich interpretierte "In The Cold" durchweg überzeugen. Am meisten sticht aber wohl das hervorragende "Searching For Heaven" aus dem Album heraus, welches als hypnotisch getragener und atmosphärischer Synthiepop überrascht. Ansonsten kann man sich auch durchaus den Rest der Platte gefallen lassen. Gerade bei mehrmaligem Hören schälen sich dann immer mehr tolle Momente aus den Songs heraus. Das soll aber noch längst nicht alles gewesen sein. Denn wer Geduld hat, der wird hier durchaus belohnt: Denn spätestens bei dem 5. oder 6. kompletten Hördurchlauf passiert etwas, dass man bei ersten Mal noch nicht geahnt hätte: Der Schleier der Ernüchterung öffnet sich, die Songs der Platte werden greifbarer. So kann man auch den Anfangs untergegangenen Songs immer und immer mehr abgewinnen, anfängliche "Hänger" erweisen sich als waschechte "Grower". So hört man auch aus dem Opener "Book Of Revelation", einen immer deutlicheren Ohrwurmcharakter heraus. Und auch die schick angestaubten Synthesizer in "Hard To Love", lenken plötzlich die Aufmerksamkeit auf einen potentiellen Hit.
Fazit: Man sollte über "Portamento" nicht zu vorschnell urteilen - sie können zwar bei weitem nicht die Klasse des Debüts erreichen, aber für ein wahrlich gelungenes Zweitwerk, dass ein paar echte Perlen zu bieten hat, reicht es dann doch allemal.


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