♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

♪♫♪ ...music makes the people come together... ♪♫♪

Samstag, 7. Mai 2011

Besprochen: CASSANDRA STEEN - "MIR SO NAH"

Wer sagt das deutsche Musik nicht zeitgemäß klingen kann? Das beweist nun Cassandra Steen mit ihrem 3. und bislang überzeugendsten Solo-Album!

Im Grunde ist die junge Dame ja schon eine halbe Ewigkeit mehr oder minder bekannt. Schon 1997, im zarten Alter von 17, sorgte sie als Duettpartnerin auf dem Album "Quadratur des Kreises" vom Freundeskreis für erstes Aufsehen. Später kam dann ihre Teilnahme bei der höchst erfolgreichen Formation Glashaus, aus der Schmiede von Moses Pelham - der ja bekanntlich auch Sabrina Setlur und Xavier Naidoo entsprangen. Doch Cassandra, die nach 3 Alben bei Glashaus ausstieg, zeigt spätestens mit ihrem nun 3. Solo-Album "Mir so nah", das sie den eben genannten Kollegen etwas voraus ist. Während sich Sabrina Setlur in die Belanglosigkeit (und Peinlichkeit?) verabschiedete,und Xavier Naidoo seit eh und je mit dem ewig gleichen Sound liebäugelt, ist Cassandra Steen hier eine überzeugende, melodische und vielseitige Deutsch-Pop-Platte gelungen. Wobei das ganze hier gar nicht nach dem klingt, was man nun unter dem Begriff "Deutsch-Pop" sonst so versteht. Die Produktion des Albums ist quasi international konkurrenzfähig. Vom guten alten Pop, über soften RnB und leidenschaftlichen Soul, bis hin zu hip oldschooligen Dance-Elementen, deckt sie hier einige Genres ab. Aber das Endresultat klingt dabei erstaunlich stimmig - was vor allem der fast durchgehend hohen musikalischen Qualität geschuldet ist. Das geht schon mit dem Opener los, der ersten Single "Gebt alles" (♪♫♪), die eindrucksvoll zeigt, wie schnell aus einem anfangs scheinbar netten Pop-Song eine kleine Hymne erwachsen kann. Auch wenn "Lange genug Zeit" die ersten paar Sekunden etwas quer im Gehörgang sitzen könnte, zeigt es mit sanfter Elektronik, pumpenden Beats und herzerwärmend toller Melodie echte und unwiderstehliche Hitqualitäten. "Soo" beweist sich als warme und gefühlvolle Pop-Perle, im fabelhaften "Tanz" kommt eine herrliche Melodie auf soften Beats und 80s-Anleihen dahergeschwebt, und "Symphonien" besticht mit triphopigen Beats und toll gesetzter Elektronik. Nach langem dramatischen Pianointro, wandelt sich "Ich lasse jetzt los" zum beatigen und kämpferischen Pop-Ohrwurm. Und "Der erste Winter" begeistert mit soften Beats und Synthies, als emotionales kleines Pop-Juwel.
Mit "Mir so nah" streift Cassandra Steen endgültig das alte Glashaus-Korsett ab und zeigt sich als eigenständige Künstlerin, die ihr altes Projekt qualitativ bereits weit hinter sich gelassen hat. Wenn in Zukunft mehr Deutschpop so überzeugend klingt wie hier, dann bin ich gerne dabei.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen