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Freitag, 20. Mai 2011

Besprochen: ARCTIC MONKEYS - "SUCK IT AND SEE"

Mit ihrem vierten Streich liefern die Jungs aus Sheffiled ein grundsolides Album ab - dass aber leider weit hinter ihren Möglichkeiten zurück bleibt.

Man könnte behaupten, das die Arctic Monkeys es geschafft haben. Waren sie vor 5 Jahren noch die pickeligen Newcomer, die der Pubertät kaum entwachsen waren, haben sie sich über bislang 3 Studioalben einen hohen Status erspielt. Schon ihr 2006er Debüt "Whatever you Say I Am, That's What I'm Not" ließ unsere Kinnlade zu Boden krachen. Kaum ein Jahr später schoben sie dann ihr kaum weniger großartiges Zweitwerk "Favourite Worst Nightmare" hinterher - und die Euphorie war perfekt. Mit ihrem 3. Album "Humbug", das im Jahr 2009 erschien, wagten sie dann den Stilbruch: Statt sattem und Haken schlagendem Brit-Rock, konnten sie hier mit fulminantem, 60s-infiziertem Psychedelic-Pop-Rock glänzen, der erneut ihr musikalisches Genie unterstrich. Nach solch einer Leistung ist jede Band über den Berg. Und nun waren die Jungs aus Sheffiled an einem Punkt angelangt, an dem sie buchstäblich machen konnte, was immer ihnen in den Sinn kam. Unter diesen Voraussetzungen erscheint nun "Suck It And See", das vierte Album der Band um kreativen Kopf Alex Turner. Und bei oberflächlicher Betrachtung könnte man konstatieren: Sie verkrümeln sich weitestgehend aus dem zuletzt bevorzugten Psychedelia, und kehren mehrheitlich zu rockigeren Gefielden zurück. Wer nun eine Rückkehr zum Sound der beiden Erstlingwerke erwartet, hat sich allerdings auch kräftig geschnitten. Das zeigte schon der erste vorab vorgestellte Song "Brick By Brick" (♪♫♪): Ein herrlich sinnbefreiter und mitreißender Riffrocker, der viel Spaß machen kann. Der Opener "She's Thunderstorms" schlägt hingegen die Brücke vom letzten Werk, hätte dieses Stück beherzter Indiepop doch auch auf "Humbug" eine fabelhafte Figur gemacht. Die erste Single "Don't Sit Down, Cause I've Moved Your Chair" (♪♫♪) bringt ein wenig den Sturm und Drang der frühen Tage zurück, ohne aber ganz dessen Klasse zu erreichen. Die neue und zweite Sinlge "The Hellcat Spangled Shalalala" betört als von wunderbar dengelnden Gitarren und sehnsüchtigem Gesang begleitete kleine Indiepop-Perle. Das progige "Library Pictures" sticht durch fräsende Gitarrenriffs in krassem Kontrast zu immer widerkehrenden ruhigen Passagen hervor. "Piledriver Waltzs" präsentiert sich als tolle, psychedelisch angehauchte Ode, die allerdings eine nicht wesentlich veränderte Neuaufnahme des gleichnamigen Songs von Alex Turner's Solo-EP "Submarine" darstellt, die vor wenigen Wochen erschien.
Mit ihrem vierten Streich kredenzt uns die Band ein handwerklich einwandfreies und künstlerisch durchweg solides Album. Der Gesamteindruck von "Suck It And See" ist allerdings deutlich weniger beeindruckt, als bei seinen Vorgänger. Stets beschleicht einem beim hören des neuen Werks das Gefühl, dass die Jungs hinter ihren Möglichkeiten zurück bleiben. Schon zu lange vermisst man das energetische keifen und bellen in Alex Turners Gesang - auf der vorliegenden Platte könnten man ihm stellenweise fast vorwerfen, ein wenig gelangweilt zu klingen. Wirklich verkehrt gemacht hat die Band hier im Grunde nichts. Aber so richtig will einem hier nicht der Schalter rausfliegen. Und so muss man mit einer Träne im Auge feststellen, dass es sich bei "Suck It And See" zwar keineswegs um ein schlechtes Album handelt, aber definitiv um das schwächste Stück Musik, das man im Kontext der Arctic Monkeys bislang zu hören bekam.


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