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Samstag, 23. Januar 2010

Besprochen: TOCOTRONIC - "SCHALL UND WAHN"


Die wohl relevanteste und qualitativ konstanteste deutsche Gitarren-Band zaubert uns ein neues Album! Ihr neuntes - und vielleicht sogar ihr bestes!

Zuletzt sorgten Tocotronic, das Aushägeschild der "Hamburger Schule", im Jahr 2007 mit "Kapitulation" für Begeisteterung. Auch wenn das Album bei mir ein paar Hördurchläufe benötigte, so saß es irgendwann dann doch. Dieses Phänomen sollte sich bei ihrem neuen Werk "Schall und Wahn" allerdings nicht wiederholen. Schon nach dem ersten Genuss wird klar, das die Band hier noch etwas viel größeres, gewaltigeres und persönlicheres geschaffen hat. Das wird schon beim fulminanten Start in das Album klar: "Eure Liebe tötet mich" beginnt als melancholisch atmosphärisch getragene Perle, die sich im Laufe seiner 8 Minuten Spielzeit in einen mitreißend epischen Wall-Of-Sound steigert. Dieses Album treiben die Gegensätze an - begleitet von Dirk von Lowtzow's intelligenten Slogans, die er erneut mit voller Inbrunst vorträgt. In "Ein leiser Hauch von Terror" frönen sie treibend hymnsichem Indie-Rock, "Die Folter endet nie" gelingt als wunderbare Indie-Pop-Kostbarkeit, mit "Das Blut an meinen Händen" erschaffen sie eine von völlig kitschfreien Streichern untermalte, erhabene Ballade, die unter die Haut geht, auf "Mach es nicht selbst" (mit dem genialen Zitat:"Wer zuviel selber macht wird schließlich dumm - ausgenommen Selbstbefriedigung.") ergötzen sie sich an gewitztem Indie-Rock mit Ohrwurmqualitäten jenseits des Formatradios, der Titelsong "Schall und Wahn" weiß in seiner federleicht getragenen, feinen Melancholie und seiner einnehmenden Atmosphäre mehr als zu überzeugen, als anrührender, nackter Folksong kommt die wunderbare Ballade "Im Zweifel für den Zweifel" daher, mit "Keine Meisterwerke mehr" spielen sie atmosphärisch untermauerten Pomp-Rock auf höchstem Niveau und mit der treibenden Hardcore-Idee "Stürmt das Schloss" rennen sie gegen traurige Veranstaltungen wie Deutschland sucht den Superstar an! Ein äußerst überzeugendes, eher eindringlich intensives und einnehmendes Werk ist ihnen mit "Schall und Wahn" gelungen. Abschließend fällt mir nichts besseres ein, als den Musikexpress zu zitieren:

"Mit das Beste an diesem Album: Die Gewissheit das danach nichts mehr kommen kann - und das dann doch wieder was kommen wird!"

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