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Montag, 20. Mai 2013

Besprochen: DEERHUNTER - "MONOMANIA"

 Auf ihrem neuen Album klingen Deerhunter wieder einmal anders, aber nach wie vor großartig - und haben uns diesmal ein avantgardistisches Rock & Roll-Album mitgebracht.

Die amerikanische Band Deerhunter hat ja in den letzten Jahren ganz famoses geschaffen, auch wenn dies an dem Großteil der Menschen wohl weitestgehend vorüber gegangen sein sollte. Drum hier noch einmal ein kurzer Schnelldurchlauf ihrer letzten Werke: 2008 legten sie mit "Microcastle" und "Weird Era Cont." kurz nacheinander gleich 2 famose Meisterstücke aus Indierock, Noise-Rock, Psychedelia und Shoegaze ab, die mit ein klein wenig Geduld bald nicht mehr aus dem Synapsen heraus zu bekommen waren. 2 Jahre später, im Jahr 2010, legten sie mit dessen Nachfolger "Halcyon Digest" ein Album nach, das noch einen Schritt weiter auf den Hörer zu ging, und vermehrt Dreampop, Ambient und Synthesizer in ihren Sound einbrachte. Doch egal wie: ihre Musik blieb immer ganz großes Kino...wer sie nicht kennt, dem ist einiges entgangen. Ein Grund mehr sich vielleicht gleich ihrem neuen und 5. (oder je nach Zählweise 6.) Album "Monomania" zu widmen. Und auch hier hat die Band erneut an ihrem Sound gefeilt - sie selbst umschreiben ihr neues Album als "a very avant-garde rock & roll record". Und diese Umschreibung trifft sogar erstaunlich gut zu! Immer wieder huscht der Geist der 60er und 70er-Jahre durch den Sound des neuen Albums, umgesetzt mit einer erneut unbändigen Spiel- und Experimentierfreude, die man bei der Band schon lange kennt. Das ganze klingt dann auch wieder eine Spur kantiger und dreckiger als zuletzt, aber immer noch gewohnt großartig. So macht schon der Einstieg süchtig, für den "Neon Junkyard" (♪♫♪) sorgt - ein unwiderstehlich einnehmender, und dabei grandios unperfekter Ohrwurm, der deutlich den Geist der Rock-Ära der 60er Jahre atmet. 


Deerhunter / Blue Agent - Sleepwalking from ps0nics on Vimeo.


"Leather Jackett II" (♪♫♪) hat eine mitreißende Melodie zu bieten, die vollkommen beabsichtigt von einem wahnsinnigen Wall-of-Sound nieder gewalzt wird - wodurch der Song aber noch mehr gewinnt. Aber auch ruhigere Momente gelingen ihnen hier fantastisch, wie sie etwa mit "The Missing" (♪♫♪) beweisen - ein Song der sofort unter die Epidermis krabbelt, und das Zeug zum Klassiker im Übermaß mitbringt. Ein weiteres wunderbares Beispiel wäre auch "Nitebike" (♪♫♪): eine famose und gefühlvolle Singer/Songwriter-Ballade, die ein melancholisch-schönes Lagerfeuer-Feeling ausstrahlt. Mit "Pansacola" (♪♫♪) liefern sie einen genialen Rock'n'Roll-Ohrfänger, der wie ein verschollenes Schmuckstück aus den 70ern anmutet, "Dream Captain" (♪♫♪) kommt als unwiderstehlich rotziger wie auch melodischer Hit daher, der sofort in Hirn und Beine geht, "Blue Agent" gibt eine weitere einnehmende Rock-Kostbarkeit mit melancholischen Ansätzen ab, und "Sleepwalking" überzeugt mit famoser Atmosphäre und soft psychedelischen Zügen.

Und vor allem überzeugt ihre neue Platte wieder einmal durch famose Melodien, maximale Authentizität und überschäumende Leidenschaft - etwas das leider viel zu wenige Musiker dieser Tage zugleich mobilisieren können. Doch "Monomania" ist wieder mal eine der Platten, die aus der Masse heraus stechen - ein kleines Meisterwerk gar. Doch das war bei diesen Urhebern wohl auch gar nicht anders zu erwarten.



 

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