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Donnerstag, 18. April 2013

Besprochen: PHOENIX - "BANKRUPT!"

 Phoenix haben uns mit "Bankrupt!" ein Funken sprühendes Meisterstück aus schillerndem Synthpop und catchy Indierock kreiert - große Melodien und potentielle Hits inklusive!

Nachdem die Franzosen von Phoenix in 2009 mit ihrem letzten Album "Wolfgang Amadeus Phoenix" eine durchweg fabelhafte Indie-Pop-Platte ablieferten, und zudem im allgemeinen eines der besten Platten ihres Jahrgangs, war es eine ganze Weile still um die Herren. Kein Wunder, galt es doch einer wirklich hervorragenden Platte die Stirn zu bieten. Denn allein solche einstigen Hits wie "Lisztomania" oder "1901" sind nicht leicht zu wiederholen...oder vielmehr zu toppen. Wobei ja schon die Frage aufkam, ich welche Richtung sich die Band auf einem neuen Album bewegen würde: würden sie den alten Kurs weiter verfolgen, oder gar einen Stilwechsel anstreben? Davon kann man sich jetzt auf ihrem nun nach 4 Jahren Wartezeit erscheinenden 5. Studioalbum "Bankrupt!" selbst überzeugen. Aber lassen wir die Katze aus dem Sack: irgendwie ist beides der Fall! Immer wieder hört man wohl bekanntes, das aber immer wieder mit neuen Großartigkeiten ausgeschmückt wird, die doch von einer Weiterentwicklung künden. So nehmen wir die erste Single, die fabelhaft zu der neuen Platte passt, aber nicht unbedingt stellvertretend für sie ist. "Entertainment" ist genau das, was der Titel aussagt: verdammt gute Unterhaltung - Mittels eines mitreißenden und schön hübsch die Synapsen durchknetenden, asiatisch geflavourten Synth-Disco-Poppers.



Und trotzdem die digitale  Tonerzeugung Phoenix wahrlich nicht fremd ist, ist "Bankrupt!" dann doch eine Spur elektronischer, als noch zuletzt zu vernehmen war. Was auch kein Wunder ist, saß hier doch Philippe Zdar (Cassius) an den Reglern, der seinerseits definitiv den elektronischen Klangsphären entspringt. So scheinen sich auch Disco-, Synthpop- und House-Anleihen durch die gesamte Platte zu ziehen - aber immer vermengt mit schickem Indie-Pop /-Rock, und gewohnt hervorragenden Melodien. Und im Gesamtpaket liefert die Band hier auch mal wieder absolut hochwertige Arbeit ab - eingängig und experimentell zugleich, wenn man so will. Ein perfektes Beispiel dafür gibt der Titelsong her, den man auch als das Herzstück der Platte bezeichnen könnte: das 7-minütige "Bankrupt!" (♪♫) beginnt mit soft im Hintergrund pochenden House-Beats und orgelndnen Synthesizern, macht dann Platz für sphärisch glöckelnde und elektronisch hypnotische Klänge, ehe gen Ende erst der Gesang einsetzt - aber mit einer so erhabenen, fast beatlesken Melodie, dass es den Song endgültig zum Meisterstreich erhebt. Aber keine Angst, liebe Pop-Liebhaber: das neue Album strotzt mal wieder nur so vor Hits! Auf der Suche nach waschechten Ohrfängern, kann man hier nahezu bei jedem Song halt machen. Nach der in das Album einführenden ersten Single, stünde dann auch gleich "The Real Thing" (♪♫♪) bereit: eine famose und melodische, an eine Mischung aus Pet Shop Boys und Hot Chip gemahnende Synthpop-Perle mit Tiefenwirkung...und beinah schon dem Zeug zur Hymne. Doch weit kommen wir danach nicht, denn der folgende Song bleibt auch sofort in den Hirnwindungen kleben: "SOS in Bel Air" (♫♪) trägt nicht nur einen starken Titel, sondern auch den dazu passenden Inhalt - gibt's hier doch nichts geringeres als einen waschechten Synthie-Poprock-Hit um die Ohren. Die nächste Verschnaufpause legen wir dann gleich wieder beim darauf folgenden Song ein, dem herrlichen und warmen "Trying To Be Cool" (♪♫♪) - einer hochgradig ohrwurmigen Herrlichkeit, irgendwo zwischen famos cheesy New Wave, catchy Indiepop und Panflöten. Im von schillernden Synthies und stampfenden 80s-Beats  begleiteten "Don't" (♫♪), unternehmen sie dann sogleich wieder mal eine kleine aber feine Reise in die Umlaufbahn der Pet Shop Boys. Und mit "Bourgeois" (♫♪) setzen sie uns zum Ende hin noch eine derart wundervolle Pop-Perle vor, dass man spätestens ab hier sein Herz an ihre neue Platte verloren hat. 

Es wird schnell klar, dass sich "Bankrupt!" keineswegs vor seinem großen Vorgänger verstecken muss - beides sind für sich beinah perfekte Pop-Platten. Man wäre ein Narr, würde man ernsthaft versuchen zwischen beiden abzuwägen...oder gar zu wählen! Man sollte sie ganz einfach nur genießen. Und das sollte man in der Tat - denn sonst wird einem mit "Bankrupt!" eines DER Pop-Alben des Jahres 2013 entgehen. Ganz ohne Scheiß. ;)

 

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