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Dienstag, 16. April 2013

Besprochen: M83 - "OBLIVION: ORIGINAL MOTION PICTURE SOUNDTRACK"

 Ganz in der Tradition ihrer Elektro-Kollegen von Daft Punk, liefern nun auch M83 den Soundtrack zu einem Sci-Fi-Blockbuster, der ohne seinen Film kaum Existenzberechtigung besitzt.

Wenn die werte Leserschaft diesen Beitrag liest, werden einige von ihnen vielleicht bereits den Film "Oblivion" kennen: ein durchdachter und gelungener Sci-Fi-Blockbuster, der ein zuerst verwirrendes, und später vor allem bedrückendes Zukunfts-Szenario darbietet, bei dem nichts so ist, wie es zu Anfang scheint. Doch dies soll natürlich keine Filmkritik werden - hier geht es vor allem um den Soundtrack zum Film, der von niemand geringerem als der französischen Indie-Elektro-Band M83 beigesteuert wurde. Aber bestimmt nicht nur bei mir stellt sich da ein gewisses Déja-vu-Erlebnis ein. Denn erst vor wenigen Jahren besorgte mit Daft Punk ein weiteres französisches Elektropop-Gespann zu "Tron: Legacy" ebenfalls den Sountrack zu einem Sci-Fi-Spektakel. Einen gar nicht mal so guten, wie man dann leicht ernüchtert feststellen musste. Das kurz darauf erschienene "Tron: Legacy Reconfigured", eine Remix-Fassung des Soundtracks, machte da eine erheblich bessere Figur - was u.a. auch M83 zu verdanken war, die ebenfalls einen Remix beisteuerten. Wer das alles nun für einen Zufall hält, der irrt sich - denn stammte der Film vom selben Regisseur, wie nun auch "Oblivion". Ob der Regisseur den Traum hegt, sich für seine Filme durch die französische Elektro-Szene zu wühlen, ist mir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht bekannt - aber wir können ja abwarten, ob demnächst Justice oder Mr.Oizo an einem Soundtrack für ihn werkeln werden. Doch entfernen wir uns nun von solch fantastischen Hirngespinsten, und betrachten die hier vorliegende Musik. Und diese zu bewerten, stellt sich als nicht gerade sonderlich leicht heraus. Denn auch bei dem "Oblivion"-Soundtrack scheint es an ähnlichen Stellen zu hapern, wie einst bei "Tron: Legacy" - trotz des elektronischen Pop-Hintergrundes beider Interpreten, bleiben die von ihnen dargebotenen Soundtracks vor allem eines: eben Soundtracks! So ist hier eine ähnliche Ernüchterung zu spüren, wenn man die Musik das erste Mal losgelöst vom dazugehörigen Film genießt. Der Mörderanteil stammt natürlich von einem Orchester - elektronische Klänge kann man hier sogar noch wesentlich seltener wahrnehmen, als dies schon bei Daft Punk zuletzt der Fall war. Vor allem einen deutlich positiv hervor stechenden Moment gibt es hier, wenn auch ganz am Ende: der Titellsong "Oblivion" der von der Sängerin Susanne Sundfør begleitet wird, und dem sonstigen Schaffen der Band doch recht nahe steht - quasi eine orchestral untermalte Elektro-Pop-Perle mit sehr schicker Melodie. Gekauft. 



Bei dem ausschließlich orchestralen Rest kommt zwar auch mal so etwas wie das zärtliche "Jack's Dream", das von rasanten Drums voran gehetzte "Radiation Zone", romantisch-majestätisches wie "I'm Sending You Away", zutiefst melancholisches wie "Undimmed By Time, Unbound By Death", oder solch dramatisches wie "Cannyon Battle" herum.  Aber dem nicht näher informierten Hörer bietet sich nur hier eigentlich keinerlei Anlass, die Urheberschaft der Musik bei einer Band wie M83 zu vermuten. Film und Musik zusammen bieten zwar ein stimmiges und äußerst gelungenes Gesamtwerk - aber ganz vom Film losgelöst, ist und bleibt sein Soundtrack einfach nur sein Soundtrack. So muss man dieses Album leider als eine mittlere Enttäuschung verbuchen - denn von einem Sondtrack an dem M83 arbeiteten, hätte man dann doch mehr erwarten können, als eine weitere nette Orchester-Platte, die ohne den Film nur wenig Existenzberechtigung besitzt.


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