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Sonntag, 29. Januar 2012

Inselplatten: JANET JACKSON - "THE VELVET ROPE" (1997)


Hier beginnt nun eine neue Kategorie auf meinem Blog. Der Titel: INSELPLATTEN! Hier versammele ich Alben, die mir aus irgendeinem Grund besonders am Herzen liegen. Es können Alben sein, die ich persönlich für Meisterwerke halte, aber auch solche, die ich musikalisch streng genommen "nur" gut finde, die aber dennoch zu meinen persönlichen Evergreens zählen. Ich hoffe es gefällt euch. Und wenn nicht, dann einfach frei nach Peter Lustig: Abschalten! ;-)





Viel kann und darf man von Janet Jackson eigentlich nicht erwarten - doch ihr sechstes Studioalbum wurde im Jahr 1997 nicht weniger als ein Meisterwerk.

Ja, mit Janet Jackson ist das so eine Sache - zumindest aus heutiger Sicht. In der 1990er Jahren sah das allerdings noch ein wenig anders aus. Denn diese Dekade sollte ihre beste sein...und bleiben. Ab 1993 schaffte sie mit ihrem Album "Janet" und Hits wie "That's The Way Love Goes", "Again" oder "Whoops Now" ihren ultimativen Durchbruch, und errang hohe Chartpositionen auf dem gesamten Globus. Als dann 4 Jahre später der Nachfolger "The Velvet Rope" erschien, ahnte wohl dennoch kaum jemand, was da großes kommen würde. Und schon der erste Eindruck saß tief, als man im Spätsommer 1997 das druckfrische Album zum ersten Mal in den Händen hielt. Oder viel mehr als man das Cover erblickte: Es zeigt eine herab blickende Janet, deren Gesicht sich unter ihrer wilden Lockenmähne verbirgt. Zudem sind weder Künstlername noch Albumtitel auf dem Cover vermerkt. Für eine Mainstream-Künstlerin in den 90er Jahren eine absolute Seltenheit - und beinah unkommerziell. Und selbiges könnte man auch fast über das sagen, was sie musikalisch hier ausgeheckt hat. Das es zwar durchaus für den Mainstream tauglich ist, lässt sich mit Sicherheit nicht bestreiten - was ja auch der Erfolg des Albums beweist, das immerhin mehr als 10 Millionen Exemplare absetzen konnte. Doch die Intention dahinter wirkt alles andere als an die Charts orientiert. Denn auf "The Velvet Rope" ergießt sich dem Hörer ein wahrer musikalischer Rausch, der mit den verschiedensten musikalischen Ausrichtungen experimentiert. So liefert sie schon zu Beginn mit dem Titelsong "Velvet Rope" (♪♫♪) ein phänomenales und schwebendes Pop-Epos, dass von einem grandios ungeraden Violinen-Solo von Vanessa-Mae gekrönt wird. "You" (♪♫♪) kommt dann als offensiver Soul-Pop-Kracher um die Ecke, auf dem sie sich sehr erfolgreich in die stilistische Richtung ihres Bruders bewegt. Die erste Single "Got Til It's Gone" (♪♫♪) begeistert als erotisch schwüler und relaxt beatiger Soulpop mit HipHop-Appeal, der auf Joni Mitchell's Klassiker "Big Yellow Taxi" basiert. "Go Deep" (♪♫♪) präsentiert sich als groovige und relaxte Perle, die aber dennoch auf den Dancefloor schielt. "Free Xone" (♪♫♪) offenbart sich gar als geniales und experimentelles Soul-Jazz-Pop-Meisterstück, mit einer gewissen nähe zum TripHop, in dem sie die Freiheit der Liebe feiert. Der Monster-Hit und Klassiker "Together Again" (♪♫♪), den sie an einen verstorbenen Freund richtet, bringt optimistischen und tanzbaren Dance-Pop, mit einer herrlich einnehmenden Kinderlied-Melodie auf einen Nenner. "What About" (♪♫♪) wirkt in den Versen wie eine sanfte und melancholische Ballade, nur um im Refrain zu einer rockigen (und ihrem Bruder Michael nicht unähnlichen) Hymne auszubrechen. "Every Time" (♪♫♪) mag zwar etwas sehr an ihre Hit-Ballade "Again" erinnern, bleibt aber dennoch eine kleine Kostbarkeit, die zu Herzen geht. '"Rope Burn" (♪♫♪) schmiegt sich als hocherotische Soulpop-Perle direkt in die Synapsen, während sie das Album durch "Special" (♪♫♪) mit einer romantischen Popperle inkl. Kinderchor, sowie dem direkt dahinter platzierten Uptempo-Hidden-Track "Can't Be Stopped" (♪♫♪) ausklingen lässt. Für heutige Verhältnisse mag das alles sicherlich ein bisschen weniger spannend klingen, als es seinerzeit in den 90ern der Fall war. Doch auch fast 15 Jahre später klingt das Album immer noch so zeitlos, vielseitig und dennoch wie aus einem Guss, wie es schon einst der Fall war. Mit "The Velvet Rope" gelang es Janet Jackson zum ersten und wohl auch letzten Mal, ihrem Bruder Michael nahezu auf Augenhöhe zu begegnen. 






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