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Samstag, 21. Januar 2012

Besprochen: GOTYE - "MAKING MIRRORS"

Das gute an der Hype-Maschinerie: Manchmal hat sie recht. Der jüngste Beweis hat auch nun endlich deutschen Boden erreicht. Bühne frei für Gotye!


Musikkennern ist er bereits im Sommer durch die Ohren geweht, dieser unaufgeregte, aber dennoch unfassbar fesselnde Ohrwurm mit dem Titel "Somebody That I Used To Know" (♪♫♪). Mittlerweile hat der Song des belgisch-australischen Musikers Gotye (bürgerlich Wouter De Backer) auch die hiesige Chartspitze erklommen. Und das durchaus zurecht - hatte man sich eigentlich schon vor Monaten gefragt, warum dieser Song noch kein Hit ist. Aber 21. Jahrhundert hin oder her - einiges dauert nach wie vor so lange, als lebten wir noch in den Zeiten der Postkutschen. So ist sein nunmehr drittes Album "Making Mirrors" ursprünglich bereits im August erschienen - der deutsche Release folgte erst vor kurzem. Leider ein Umstand, der dieses Album nicht mehr für die Jahresbestenliste 2011 qualifizieren konnte. Und soviel sei vorweg gesagt: es wäre eine Bereicherung gewesen. Denn was er auf "Making Mirrors" so alles abliefert, lässt den großen Smash-Hit noch nicht einmal als den besten Song der Platte glänzen. In wunderbar exeprimentierfreudiger, aber stets hochmelodischer Art tanzt Gotye hier auf mehreren Hochzeiten - und bewegt sich stimmlich sehr nah an Peter Gabriel (manchmal aber auch mit Ähnlichkeit zu Sting), was dem ganzen eine noch nachhaltigere Tiefe verleiht. So ist etwa die erste Single "Eyes Wide Open" (♪♫♪) eine herausragende Pop-Hymne, die seinen ungleich berühmteren Nachfolger noch weit überstrahlt. Und auch sonst stehen die Hits hier förmlich Schlange. So wie etwa das getragen psychedelische und einnehmende  "Smoke And Mirrors" (♪♫♪), das mit Orchester-Momenten, tribalen Beats und einer den Gorillaz nicht unähnlichen Hookline aufwartet. Mit "I Feel Better" (♪♫♪) legt er dann einen unwiderstehlich leichtfüßigen und hymnischen Motwon-Kracher nach, auf den Cee-Lo wohl ziemlich neidisch sein dürfte. Das beherzt in die 80s-Pop-Kiste langende "In Your Light" (♪♫♪) hätte seinerzeit sogar beinah Peter Gabriel Konkurrenz machen können, "State of the Art" (♪♫♪) kommt sommerlich verkifft und mit einiger Vocoder-Gesangsakrobatik  daher, "Don't Worry, We'll Be Watching You" (♪♫♪) weht dann auf sanft dubigen Schwingen daher, während sich "Save Me" (♪♫♪) zum formvollendet zeitlosen Pop-Song erhebt. Im Falle von Gotye hat sich der Hype voll und ganz ausgezahlt - ein beinah perfektes Pop-Album.


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