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Freitag, 19. Juli 2013

Besprochen: ROBIN THICKE - "BLURRED LINES"

 Am Ende nützt es alles nichts, denn auch ein (lahmer) Welthit  kann nicht darüber hinweg täuschen, dass das gleichnamige neue Album von Robin Thicke im Grunde ein Fall für die Tonne ist.

Bis vor kurzem war der Name Robin Thicke wohl noch nicht allzu vielen ein Begriff, und das obwohl er bereits 5 Alben und zahlreiche Singles veröffentlicht hat. Doch abgesehen von ein paar kleineren Achtungserfolgen in den USA, war ein größerer Hit bisher noch nicht drin. Ursprünglich vor allem im Soul beheimatet, wechselte er vor einigen Jahren dann auf Pharrell Williams Star Trak-Label - und nach ein wenig Wartezeit hat's dann jetzt auch endlich mit dem Welthit geklappt. Jeder kennt die Nummer: "Blurred Lines" heißt sie, und konnte in aller Herren Länder Platz 1 der Charts erklimmen. Und es ist (aus persönlicher Erfahrung) relativ schwer, irgendwen zu finden, der diesen Song nicht bereits als DEN Sommerhit 2013 sieht. Na, wie gut das ich nicht irgendwer bin. Denn schon von Anfang an war ich äußerst skeptisch, was diese Nummer anbelangt. Was genau sehen die Leute darin? Bei aller Liebe: mehr als eine typisch leblose Reißbrett-Produktion aus dem Hause Pharrell Williams, kann ich hier nicht erkennen. Ein peinliches Musikvideo inklusive. Der Groove, der den gesamten Song umspannt, kommt einem erschreckend bekannt vor, und ist dem, welchen er schon vor 5 Jahren auf Madonna's "Give It 2 Me" verwendete, äußerst ähnlich. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass auch der Rest des Songs einen so großen Erfolg nicht überzeugend rechtfertigen kann. Aber hey: mit den Hüften wackeln kann man dazu bestimmt ganz prima. Wem's reicht...


Mit den Hüften scheint auch Robin Thicke selbst sehr gern zu wackeln - und zwar nicht nur beim tanzen. Das merkt man, wenn man sich einmal ein paar der Texte seines nun brandneuen und 6. Studioalbums zu Gemüte führt, dass nach dem Hit "Blurred Lines" getauft wurde - was allerdings aufgrund von mittelschweren Fremdschäm-Attacken weniger zu empfehlen ist. Exemplarisch dafür steht schon die neue Single "Give It 2 U" (♪♫♪), die vor Peinlichkeit derart strotzt, dass man es fast schon für Satire halten müsste, würde er es nicht offenkundig ernst meinen. Denn hier hat Thicke zu einer typisch schlunzig nach will.i.am schmeckenden Dance-Produktion nichts besseres zu tun , als über seinen "big dick" zu referieren - und das Kendrick Lamar bei dem Stuss auch noch mitmacht, lässt selbst diesen vielversprechenden Newcomer in meinem Ansehen beträchtlich sinken. Doch auch bei dem Rest was sich hier so tummelt, kommt keine große Freude auf - auch wenn vieles gar nicht klassisch "misslungen" scheint. Wäre da nur nicht immer das fette ABER: so klingt "Take It Easy On Me" (♪♫♪) - trotz wenigstens halbherzig netter Melodie - nach einer typisch gesichtslosen Produktion, wie sie Timbaland alle paar Monate wieder aus irgendeiner Schublade zieht, Nummern wie "Ooh La La" (♪♫♪) oder "Ain't No Hat 4 That" (♪♫♪) bleiben nichts als fade (und vor allem vergebliche) Versuche ein wenig von (für Thicke unerreichbare) Größen wie Michael Jackson oder Justin Timberlake abzugucken, und in "For The Rest Of My Life" (♪♫♪) greift er dann so tief in Kitsch-Schublade, dass der Schmalz in Bächen aus den Boxen strömt.

Sicherlich wird diese Art von Musik auch weiterhin viele Liebhaber finden. Doch mit Sinn und Verstand hat all das wahrlich nichts zu tun. Hier wurde gar nicht erst versucht, mit der Kunstform Musik etwas mitzuteilen, oder nur eine wie auch immer gesinnte Botschaft zu übermitteln. Nein, hier soll einfach nur die Nachfrage der Konsumenten gedeckt werden. Das allein darf man dem Album und seinen Machern zwar sicherlich nicht vorwerfen, da heutzutage sehr viele nichts anderes tun - und manchmal kann das sogar außerordentlich gut funktionieren. Nur hier eben nicht! Und genau das kann man Robin Thicke und seiner Crew sehr wohl ankreiden. Ach ja: und das grässliche Coverartwork natürlich auch.




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