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Mittwoch, 3. Juli 2013

Besprochen: FRIDA GOLD - "LIEBE IST MEINE RELIGION"

Mit Album No.2 haben Frida Gold ein Dutzend Songs irgendwo zwischen Nena, Helene Fischer und "Euphoria" vorgelegt - und der Deutsche wird's natürlich wieder kaufen wie geschnitten Brot. Tja...wer's braucht...!

Dieser Tage hat deutschsprachige Musik ja wieder Hochkonjunktur. Mit zu den Objekten der allgemeinen Beliebtheit gehört etwa die Band Frida Gold, die bereits vor 2 Jahren mit ihrem Debütalbum "Juwel" keinen schlechten Erfolg einfahren konnte. Nachdem ihre Sängerin Alina Süggeler sich in den vergangenen 2 Jahren zudem durch die Jury-Sessel vom Eurovision Song Contest, und dem deutschen ESC-Vorentscheid "Unser Star für Baku" gearbeitet hat, dürfte auch der Letzte die Band nicht übersehen haben. Dasselbe trifft aber auch auf ihre aktuelle Single zu: "Liebe ist meine Rebellion" erfreut sich derzeit ebenfalls großer Beliebtheit, wozu aber wohl vor allem die hier verwendeten Parts aus dem 1996er Hit "Freed From Desire" von Gala beitragen.    


Dem folgt also nun also ihr zweites Album, dass sie nur leicht abgewandelt von der Single "Liebe ist meine Religion" genannt haben. Und: sie werden mit selbigem mit Sicherheit wieder einige Erfolge feiern können. Denn hier bieten sie genau das, was der vermeintlich modebewusste Bürger von heute, von deutschsprachiger Musik erwartet. Eingängige (wenn dabei aber auch nicht wirklich einfallsreiche) Melodien, bis auf den letzten Beat und den unscheinbarsten Synthesizer mit äußerster Perfektion durchgestylte Produktion, sowie nachdenkliche, aber dabei bloß nicht zum nachdenken anregende Texte, die in einem ähnlichen lyrischen Kosmos wie Nena und Konsorten beheimatet sind. Und dazu gibt's dann einen hübsch leicht verträglichen und zeitgenössischen Sound zwischen Eurodance und Pop, den sie von Produzenten wie Guy Chambers (Robbie Williams) oder Rick Nowels (Lana Del Rey) in Form bringen ließen. Weil es heutzutage ja "international konkurrenzfähig" klingen muss. Wie auch immer. Man kann es im Grunde auch kaum jemandem Übel nehmen, wenn er sich zu so einer Art Deutsch-Pop hingezogen fühlt. Das Ganze klingt schon ziemlich eingängig, und gar nicht mal so geschmacklos dafür, dass "Die Welt" mit ihrer Kategorisierung des Albums "zwischen 'Euphoria' und Helene Fischer" gar nicht so unrecht hat. Musikalisch ist "Liebe ist meine Religion" im deutlich harmlosen Bereich angesiedelt, aber immerhin gibt's hier auch mal relativ in Ordnung gehenden Synth- und Dance-Pop, und in "Im Rausch der Gezeiten" wird dann auch mal kurz mit Dubstep-Einlagen geflirtet - aber das sich hier auf ganz pseudo-einfallsreiche Art und Weise immer wieder mal der englischen Sprache bedient wird, um der Musik wahrscheinlich eine noch internationalere Note zu verleihen, können wir uns dann auch getrost schenken. Denn wo dies etwa bei Bands wie Ja, Panik zum musikalischen Gesamtkonzept gehört, dürfte es im Falle Frida Gold wohl doch eher auf strategische Überlegungen zurückgehen. 

Textlich agiert das Album dann auch quasi ausschließlich im naiven Terrain, und macht nicht im geringsten den Anstand, die Hörerschaft mit tiefgründigeren Inhalten zu überfordern. Schön und gut, aber das ganz krasse Gegenteil führt auch nicht zwangsläufig zum Sieg. Denn hier hat die Band in der Tat das Kunststück geschafft, ein Dutzend Songs zusammen zu tragen, ohne dabei aber nur eine einzige tiefsinnigere Aussage zu formulieren. Und das ist vielleicht schon die größte Leistung des Albums.


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