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Sonntag, 10. Februar 2013

Besprochen: NICK CAVE & THE BAD SEEDS - "PUSH THE SKY AWAY"

Spätwerk hin und Altersmilde her: das neue und 15. Album von Nick Cave & The Bad Seeds ist vor allem zeitlos....und nebenbei auch ganz wunderbar!

Nick Cave zählt ja nun auch schon zu den Altmeistern im Musikbusiness. Immerhin hat er mittlerweile 55 Lebensjahre, knapp 30 Jahre Karriere,  und 14 Studioalben mit seinen Bad Seeds auf dem Buckel - hat dabei aber kaum etwas an musikalischer Bedeutung und Wichtigkeit verloren. 5 Jahre nach dem letzten gemeinsamen Album "Dig, Lazarus, Dig!!!", kommen sie dieser Tage nun mit ihrem 15. Studioalbum daher, welches den Titel "Push The Sky Away" trägt. Und nachdem er und seine Band auf dem letzten Album schon mal dem Affen ordentlich Zucker gaben, ist "Pushing The Sky Away" ein sehr melancholisches Album geworden. Die ruhigen Klänge dominieren das neue Werk, ohne dabei aber der Altersmilde zu verfallen, von der ja in dieser Lebensstation eines Musikers gern immer wieder schwadroniert wird. Nein, die düster-melancholische Grundstimmung die die gesamte neue Platte von Cave und seinen Bad Seeds durchweht, bildet in seiner Summe ein zu beseeltes und schlüssiges Gesamtwerk, als das man es mit solch unnötigen Etiketten bekleben sollte. Als Einstieg in das neue Album dient gleich die erste Single "We No Who U R", die wohl am besten mit dem Wörtchen "göttlich" umschrieben werden kann - zwar gelingt diese Ballade zu dunkel für derart theologische Metaphern, doch wohnt dem Song ein Zauber inne, den er mit nur wenigen Mitteln erzeugt. Ein Song der haften bleibt.



Aber er soll fürwahr nicht der einzige unter den 9 neuen Songs bleiben. So legt Cave mit dem grandios unaufgeregten, und eine fabelhaft diabolische Atmosphäre ausstrahlenden "Waters Gate" ein weiters Glanzstück vor, das keine großen Gesten benötigt, um Gänsehaut zu erzeugen. Der mehr als 6-minütige und stille Epos "Jubilee Street" (♪♫♪), birgt zudem gar Klassiker-Qualitäten - so zeige man mir denjenigen, der nicht schon bei den zarten Gitarrenakkorden am Anfang aufhorcht, oder jenen, den die zeitlose Melodie nicht auf Anhieb gefangen nimmt. Und wenn dann im letzten Drittel unaufdringliche Streicher mit ins Spiel kommen, hat der Song das Herz bereits im sanften Sturm erobert. Dem folgt mit "Mermaids" dann eine songgewordene Delikatesse, die Anfangs samtige, soft psychedelisch anmutende Klänge vermittelt, ehe sich der Song gen Refrain fast unmerklich zu einer ruhigen, aber geradezu betörend schönen Hmyne erhebt. Fast schon dämonische, aber mindestens ebenso so erhabene Klänge entfahren dann dem großartigen "We Real Cool", der dunkle, äußerst famose und ganze 8 Minuten lange "Higgs Boson Blues", ist allein schon wegen der herrlichen Textpassage "Hannah Montana does the African savannah" ein Muss, und mit dem minimalistischen und in den schönsten Grautönen schillernden Titelsong "Push The Sky Away", findet das Album dann schließlich sein Ende.

Ob sich Nick Cave & The Bad Seeds hier weiterentwickelt haben, oder dann doch das Gegenteil der Fall ist (oder womöglich auch keines von beidem), dass bleibt an dieser Stelle ungeklärt - denn in der Tat habe ich bislang nur wenige ihrer Alben zu Ohren bekommen. Was hier aber auch rein gar nichts ausmacht - denn selbst für den eher unbefangenen Hörer eröffnet sich mit "Push The Sky Away" ein hervorragendes und berührendes Album, das uns die noch stets anhaltenden grauen Wintertage ein wenig zu versüßen vermag. Wobei man natürlich auch passend dazu in melancholischer Stimmung versinken kann - aber bei so wunderbarer Musik, lässt man sich doch gern mal ein bisschen runter ziehen, oder!?






Das gesamte Album könnt ihr hier im Stream hören!
 

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