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Freitag, 15. Februar 2013

Besprochen: A$AP ROCKY - "LONG. LIVE. A$AP"

A$AP Rocky tritt mit einem gelungenen Debüt an, um tatkräftig bei der Rettung des US-Mainstream-HipHop zu helfen - und seine Chancen stehen gut.

Wann immer ich von Leuten gefragt werde, ob ich HipHop höre, gibt es eine in der Regel typiche Antwort: "Nur den guten." Was in meiner Übersetzung soviel heißt wie: ich stelle bestimmte Ansprüche an für mich guten HipHop, die solche räudigen Mainstream-Ausgeburten wie etwa 50 Cent weit verfehlen. Auf der Seite der Guten stehen dann Leute wie Kanye West, beizeiten Jay-Z, oder gar zuletzt hinzugekommen: Kendrick Lamar, der Ende letzten Jahres für sein Debütalbum einigen verdienten Lob einfuhr. Auf ein ähnliches Podest wie zuletzt Lamar, wird nun auch der relative Newcomer A$AP Rocky mit seinem Debütalbum "Long. Live. A$AP" gestellt, welches seinem 2011er Mixtape "Live. Love. A$AP" folgt. Nun, dieser Vergleich ist natürlich hier leicht gezogen, zumal Lamar auch auf der zweiten Single "Fuckin' Problems" mit von der Partie war. Wobei auch Drake und 2 Chainz dabei helfen, diesen schlichten, aber wirkungsvollen Hit zu veredeln.

ASAP Rocky - Fuckin' Problem (ft Drake, 2 Chainz, Kendrick Lamar) [Official Video] from BooDiLAND on Vimeo.

Und doch geht dies hier in eine etwas andere Richtung...A$AP Rocky nähert sich duetlich mehr dem zeitgeistigen Mainstream-HipHop an, was auch die zahlreichen musikalischen Gäste verdeutlichen. Und doch macht er seine Sache dabei gar nicht so übel, wie es nun vielleicht zu vermuten wäre. Auf ein Niveau eines 50 Cent begibt er sich Gott sei's gelobt nicht herab, verzichtet aber dennoch nicht auf durch gestylte Beats und Sounds. So geht der Opener und Titelsong als solider HipHop-Track durch, minimalistisch geschmackvoll produziert, und mit einem schwebend-schönen Refrain versehen. Die erste Single "Goldie" (♪♫♪) braucht nicht viel mehr, als authentisch vorgetragene Raps, ein paar schicke Beats und eine einfache und feine, aber einprägsame Hookline, um zu fuktionieren. Als durchweg gelungen ist auch das eher getragene "Hell" (♪♫♪) zu betrachten, in der die wunderbare Santigold für einen beseelten Refrain sorgt. Durch die Zusammenarbeit mit dem ADHS-Techno-Guru Skrillex, könnte man bei "Wild For The Night" (♪♫♪) gar schlimmes befürchten - doch bis auf ein paar schrille Synthie-Attacken, fällt er gar nicht weiter auf. Und "Phoenix" (♪♫♪) ist eines DER Albumhighlights - eine emotionale HipHop-Ballade, von niemand geringerem im Szene gesetzt, als Danger Mouse höchst persönlich. Was wäre wohl möglich gewesen, hätte er die gesamte Platte betreut? 

Vielleicht hätte es ein in sich geschlosseneres Album ergeben. Denn irgendwie will dieses hoch umfeierte Debüt, nicht so ganz in die hohe Liga eines Kendrick Lamar, oder gar eines Fank Ocean (guuut, der ist auch Soul/RnB und nicht HipHop, aber trotzdem) hinein passen. Dafür sucht A$AP Rocky auf "Long. Live. A$AP" zu deutlich die Nähe zu Vorbildern aus dem Mainstream - nur das er vielen von ihnen damit den Rang abläuft. Ein mehr als solides Debüt, das neugierig auf seine Zukunft macht. Denn eines wird hier auf jeden Fall deutlich: A$AP Rocky gehört zu den Guten. 

 

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