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Donnerstag, 9. April 2015

Besprochen: TWIN SHADOW - "ECLIPSE"

 Schon wieder eine 80's-Pop-Platte? Wo einem diese Nachricht sonst eigentlich eher ein müdes Gähnen entlockt, darf bei Twin Shadow geradezu frohlockt werden. Denn auch auf Album No.3 kann man von seinen persönlichen 80's einfach nicht genug kriegen.

Seit einer gefühlten Ewigkeit wird von diversen Musikern ja nur allzu gerne der typische Sound der 80er Jahre wiedergekäut - fast so, als würde die Geschichte der populären Musik keine anderen Bezüge und Inspirationsquellen bereit halten. Obgleich der amerikanische Musiker Twin Shadow diese Zeit selbst nur als Kind erlebte, gehört er dennoch zu jenen Künstlern, die von Anfang an diese musikalische Dekade in den Fokus ihres künstlerischen Wirkens gestellt haben. Angesichts der Tatsache, dass die 80er mitunter ja auch zu einigen Schandtaten bereit waren, die heute noch gewaltig in den Ohren schmerzen, muss sich hier allerdings niemand Sorgen machen. Denn George Lewis Jr. alias Twin Shadow hat bereits in den vergangenen Jahren auf seinen ersten beiden Alben "Forget" (2010) und "Confess" (2012) deutlich bewiesen, dass er sich nur der besten, wertvollsten und reichhaltigsten Elemente besagter Dekade bedient - um sie in  erstaunlich authentischem und dennoch zeitgemäßem Sound ins Heute zu transferieren. Eine wahre Schande, dass die beiden Alben nie die Beachtung gefunden haben, die sie verdient hätten. Denn Twin Shadow leistet nicht nur stimmlich hervorragende Arbeit, sondern ist auch ein ganz fabelhafter Songwriter, dem immer wieder die feinsten Melodien aus den Ärmeln purzeln. Doch es ist noch nicht zu spät, dass er endlich mehr Ohren erreicht - denn sein neues und drittes Studioalbum "Eclipse" in erwartungsgemäß wieder einmal hervorragend und bündelt alle Stärken, die er bereits auf seinen ersten zwei Werken wunderbar zur Schau stellte. Davon konnte man nach den schon vorab veröffentlichten Songs der neuen Platte allerdings bereits ausgehen. 

Twin Shadow - Turn Me Up from Alex Turvey on Vimeo.

Der erste davon war "Old Love/New Love" (♪♫♪), welcher bereits im Spiel "GTA V" zu hören war - und mit seinen tanzbaren Beats, stimmungsvollen Pianos, funky Gitarren und seiner schillernden Elektronik, als einziger Song stärker in den 90ern verwurzelt ist. Danach folgte der wieder deutlich in den 80ern zu verortende und fabelhafte Pop-Ohrwurm "To The Top" (♪♫♪), der mit einem mitreißenden Refrain gesegnet ist. Und die dritte und bislang letzte im Bunde, ist die fantastische aktuelle Single "Turn Me Up": eine wunderbare, von New Wave und R&B beeinflusste Hymne, die bei mir seit Monaten auf heavy rotation läuft. Und dies komplettierte er mit einigen weiteren Stücken nun zu einem fabelhaften dritten Album, das seinen Vorgängern im Grunde in kaum etwas nachsteht. So kann schon der Einstieg mit dem hervorragenden, eher melancholisch gefärbten Opener "Flatliners" (♪♫♪) ein wenig sprachlos machen, wenn Lewis hier voller Inbrunst und Leidenschaft einen fast perfekten Popsong darbietet. Das optimistisch-melodische und von beherzten Streichern untermalte "When The Lights Turn Out" erweist sich daraufhin gleich als der nächste Ohrwurm - dem sich dann auch sofort das wundervolle und eher balladeske, aber dennoch ziemlich hymnische "Alone" hinzu gesellt, das er im Duett mit der Sängerin Lily Elise darbietet. Und auch der soulig atmosphärische und vom Synthpop geküsste Titelsong "Ecplipse" (♪♫♪) überzeugt auf ganzer Linie, ebenso wie der schillernd epische Popsong "Half Life" (♪♫♪) oder das eine Ecke düsterer veranlagte und elektronisch verzerrte "Watch Me Go" (♪♫♪).

Man kann sich ja schon seit Jahren nicht mehr vor Platten voll mit diversen Einflüssen der Musik der 80er Jahre retten. Diesbezüglich kann eine weitere dieser Sorte auch durchaus leicht untergehen. Es wäre aber sehr schade, wenn "Eclipse" dieses Schicksal ereilen würde, fanden doch auch die beiden großartigen Vorgänger-Alben von Twin Shadow schon viel zu wenig Aufmerksamkeit. Und auch "Eclipse" ist einfach wieder einmal zu gelungen, als das man es ignorieren dürfte.



 

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