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Mittwoch, 19. November 2014

Besprochen: TAYLOR SWIFT - "1989"

Ob man es nun glauben will oder nicht: auf ihrem neuen und 5. Album klingt Taylor Swift so popig, so catchy und so mitreißend wie nie zuvor - und lässt damit eines der süßesten Pop-Platten des Jahres vom Stapel.

Man könnte sich an dieser Stelle ausführlich darüber streiten, ob man die jüngere musikalische Entwicklung von Taylor Swift nun als positiv ansehen soll oder nicht. Denn auch wenn sich zumindest auf einer handvoll Songs ihres letzten Albums "Red" der neue Weg schon andeutete, war sie vor allem stets im Country-Pop beheimatet. Doch ihr neues Album "1989" klingt auf Albumlänge anders als alles, was man bislang von der 25jährigen gehört hat. Sie selbst kündigte es als ihr "first documented, official pop album" an, bei dem sie sich von der Musik ihres Geburtsjahres 1989 inspirieren ließ - und nach eigener Aussage von Musikern wie Madonna oder Annie Lennox.  Und dafür hat sie sich den erfahrenen und erfolgreich erprobten Hit-Macher Max Martin an Bord geholt, mit dem sie schon auf dem besagten Vorgänger die größten Hits erarbeitete ("We Are Never Ever Getting Back Together", "I Knew You Were Trouble", "22") - und der nun auch fast alle Songs der neuen Platte betreute. Wem sein Name nichts sagen sollte, der werde nun kurz aufgeklärt: seit nunmehr 20 Jahren ist der Schwede als Songwriter und/oder Produzent für zahlreiche Top- und Welt-Hits von Ace of Base ("Beautiful Life"), Britney Spears ("Baby One More Time", "Oops I Did It Again", "Lucky" u.v.m.), den Backstreet Boys (u.a. "Quit Playing Games", Everybody", "As Long As You Love Me", "I Want It That Way"), 'N Sync ("I Want You Back", "Tearin'Up My Heart"), Pink ("So What", "Who Knew", "Please Don't Leave Me"), Celine Dion ("That's The Way It Is") oder Katy Perry ( z.B. "I Kissed a Girl", "Teenage Dream", "California Gurls", "E.T.", "Roar", u.v.m.) verantwortlich - neben vielen anderen. Und das sein Gespür für große und mitreißende Pop-Hymnen auch in 2014 noch immer auf voller Höhe ist, hat er zusammen mit Taylor Swift gerade auf der ersten Single ihres neuen Albums bewiesen: dem mitreißenden Kracher "Shake it Off", der zur Zeit vollkommen zurecht weltweit hohe bis höchste Chartpositionen besetzt!

Taylor Swift Shake It Off from karly Schmidt on Vimeo.

Und der Dame ist unter kräftiger Mithilfe des Schweden, sowie einer Hand voll anderer Songwriter und Produzenten, eine erstaunlich tolle Platte gelungen, auf der sie mit catchy Ohrwürmern derart um sich wirft, dass einem echten Pop-Fan dabei ganz warm ums Herz wird. Auch wenn das nicht unbedingt mit dem stärksten Song los geht - denn der Einstieg in das Album, mit dem ausnahmsweise von Ryan Tedder komponierten "Welcome To New York" (♪♫♪), bleibt ein wenig hinter den Erwartungen zurück, welche die erste Single geschürt hatte. Schicke Synthie-Hookline, in Ordnung gehende Melodie, aber sonst nicht allzu beeindruckend. Aber das ist geschenkt - denn danach purzeln ihr und ihren Helfern die potentiellen Hits nur so aus den Ärmeln. Schon gleich der nächste Song, die offizielle zweite Single "Blank Space" (♪♫♪), erweist sich als äußerst schmackhaftes und unwiderstehlich melodisches Pop-Konfekt, welches für die Dame mit Sicherheit den nächsten weltweiten Hit bedeuten wird. Und danach geht das eigentlich fast nahtlos so weiter: "Style" (♪♫♪) etwa gibt sich herrlich melodisch und deutlich 80s-inspiriert - während es mit Textzauszügen wie "You got that James Dean daydream look in your eyes / And I got that red lip classic thing that you like" eine dafür gar nicht allzu unübliche 50er-Jahre-Romantik herauf beschwört. "All You Had To Do Was Stay" (♪♫♪) begeistert als ein außerordentlich catchy Synthpop-Ohrwurm, der den Hörer auch aus der größten Lethargie heraus zu reißen vermag, "Out Of The Woods" (♪♫♪) erweist sich als ein schlicht wunderbarer Pop-Song mit Synthie-Einschlag, und "Bad Blood" (♪♫♪) verspricht einen möglichen weiteren Hit, während es zeitweise Erinnerungen an die guten Phasen von Natasha Beddingfield weckt. "Wildest Dreams" (♪♫♪) zeigt sich als getragene, wunderbar melodieverliebte und ein wenig an Lana Del Rey angelehnte Pop-Perle, "How You Get The Girl" (♪♫♪) kommt als sommerlich luftiger und catchy Ohrfänger des Weges, und das leider nur auf der Deluxe-Edition enthaltene "New Romantics" (♪♫♪) ist ein famoser Dance-Pop-Ohrwurm, der schon alleine durch seine Refrain-Textzeile "Baby we're the new romantics, come on, come along with me / Heartbreak is the national anthem, we sing it proudly" zu bezirzen weiß.

Das Erfolg und Qualität nicht immer miteinander einhergehen, kennt man ja - doch das sich in diesem Fall die neue Platte von Taylor Swift wie geschnitten Brot verkauft (allein in den USA ca. 1,3 Millionen verkaufte Exemplare binnen einer Woche!), kann man eigentlich nur zu gut verstehen. "1989" mag keine sonderlich anspruchsvolle Platte mit inhaltlichem Tiefgang sein - doch das war nie die Hauptaufgabe von Pop-Musik. Sie soll ganz einfach Spaß machen und dem Hörer bestenfalls für eine Weile ein klein wenig die Welt versüßen. Und dazu ist ihr neues Album allemal in der Lage. 



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