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Samstag, 12. Oktober 2013

Inselplatten: ACE OF BASE - "HAPPY NATION (U.S. Version)" (1993)

Mit "Happy Nation" legte die schwedische Band Ace of Base in den frühen 90ern nicht nur ein bis heute unwiderstehliches Pop-Album vor, das sie zu den "Abba der 90er Jahre" machen sollte, sondern auch mit mehr als 30 Millionen verkauften Exemplaren eines der erfolgreichsten Debüts aller Zeiten!

Schon vor etwa einem Jahr widmete ich mich hier dem Debütalbum der schwedischen Band Ace of Base - doch nun, da sich auch der offizielle weltweite Release des Albums zum 20. Mal jährt (in Schweden erschien es bereits 1992, weltweit dann endgültig Ende 1993), will ich mich dem hier noch einmal umfassender widmen. Zunächst einmal ist es ja gar nicht so einfach, was genau man nun unter dem eigentlichen Debüt der Band versteht, liegen doch mindestens 3 unterschiedliche Fassungen davon vor. Ursprünglich erschien "Happy Nation" in Skandinavien im Dezember 1992, während der Release von selbiger Version dann im Frühjahr 1993 auch im restlichen Europa, Südafrika und Lateinamerika folgte. Nun stand vor allem noch der US-Markt aus, der dann aber auch endlich im November 1993 bedient wurde. Und so viel Europa mittlerweile auch kulturell mit den USA gemein hat, so musste hier doch wie so oft eine Extrawurst her: in Nordamerika erschien es unter dem Titel "The Sign", und zudem mit erweiterter und veränderter Tracklist! So wurden dieser Fassung 3 neue Songs beigefügt. Zeitgleich erschien aber auch für den Rest der Welt eine neue Fassung, die schlicht "Happy Nation (U.S. Version)" genannt wurde - auch wenn es streng genommen nicht die in Amerika vertriebene Fassung darstellte, und neben dem dort zusätzlich enthaltenen Material, noch ein paar weitere Songs enthielt. Puh...gar nicht so einfach. Aber, und das ist die Hauptsache: vor allem als "Happy Nation (U.S. Version)" ist ihnen ein nahezu unschlagbares Album gelungen. Nicht das das Original-Album an sich nicht schon hervorragend genug gewesen wäre, beinhaltete dies schon mehr Hits und perfekte Pop-Songs, als so manch ein anderes Album. Angefangen im Frühjar/Sommer 1993 mit der ersten Single "All That She Wants", die sich zum musikalischen Flächenbrand ausweitete. Ein sommerlicher, locker-flockiger und von Raggae und Dub beeniflusster Ohrfänger, der weltweit die Spitzen der Charts stürmte, und dies zum Teil für Monate (so wurde es zwar kein No.1-Hit in den USA, konnte sich dafür aber 3 Monate lang in den Top 3 halten). 


Im Sommer 1993 folgte dann die zweite, und sogar noch bessere Single "Wheel of Fortune" (♪♫♪), welche bis heute zum meinen ausgesprochenen Lieblingen des Quartetts zählt, ehe Ende 1993 mit dem Titelsong "Happy Nation" (♪♫♪) der dritte Hit in Folge dazu kam - und das durchweg zurecht, ist ihnen mit dieser etwas mystischer anmutenden Single doch ebenso ein ganz hervorragender Pop-Song gelungen, der dem nun mittlerweile typischen Stil der Band weiter folgte. Mit der neuen Fassung des Albums kamen aber noch ein paar weitere Hits  dazu, welche durchaus maßgeblich für den Erfolg des Quartetts werden sollten, und das eh schon famose Ursprungsmaterial noch zusätzlich massiv aufwerteten. So wurde etwa "Don't Turn Around" (♪♫♪) im Sommer 1994 weltweit ein großer Hit, und stellt die wohl erfolgreichste, als auch mir beste bekannte Version des Songs dar, welcher im Original von Tina Turner stammt - doch Ace of Base machten sich den Song in ihrer Fassung derart famos zu Eigen, dass man den Song heute niemand anderem mehr zuordnen würde. Im einstigen Sommer 1994 ohne Frage einer meiner persönlichen Lieblingssongs. Mit "Living in Danger" (♪♫♪) lieferten sie dann im Herbst selbigen Jahres einen etwas düstereren, und vor allem mal wieder fabelhaften weiteren Hit - für die heutige Internet-Generation schier unvorstellbar, dass ich als einstiger Teenager mehrere Wochen geduldig ausharrte, ehe die Single endlich beim Plattenhändler meines Vetrauens ankam, und ich sie stolz mein Eigentum nennen konnte. Doch allen voran war da natürlich der massive Welthit "The Sign", der im Frühjahr '94 als erste Single des neuen Materials erschien, und uns seinerzeit derart begeisterte, das wir uns sofort todsicher waren, es hier mit einem Pop-Klassiker zu tun zu haben. Bis heute ein perfekter Pop-Song. Punkt.

Ace Of Base - The Sign from TECHNOMANiAKO on Vimeo.

Doch das war nicht alles: auch neben diesen 6 Hits steckt doch noch ein wenig mehr in dem Album. Nicht nur das auch der ebenfalls auf dieser Version neue Dance-Pop-Song "Hear Me Calling" (♪♫♪) hohe Qualitäten aufwies (auf dem US-Album "The Sign" nicht enthalten), auch einige Songs, die noch von dem ganz ursprünglichen Release stammten, sind noch heute wärmstens zu empfehlen. Hierfür sollten vor allem das minimalistisch eurodancige "Young & Proud" (♪♫♪), das in Schweden als Single veröffentlichte "Waiting for Magic" (♪♫♪) (auf der neuen Version ist statt des Originals der ebenfalls sehr gute "Total Remix 7"" enthalten), oder der herrlich nach den frühen 90ern schmeckende Dance-Song "Dancer In a Daydream" (♪♫♪) Pate stehen. 
Auf den ersten Blick mag es "nachgeborenen" zwar vielleicht nicht unbedingt als Pop-Meilenstein gelten, aber wer näher hin hört, der merkt: "Happy Nation" war und ist bester 90s-Pop, der ohne Zweifel das Zeug hat, ebenso lange in der Gunst des Publikums zu bestehen, wie etwa die Musik ihrer Landsleute von ABBA. 

Zwar wurde ihre Musik gemeinhin grob der einst rollenden Eurdance-Welle zugeordnet, was aber nur die halbe Wahrheit ist. Zum einen hatten sie mit Denniz Pop einen seinerzeit hochkarätigen Pop-Produzenten an ihrer Seite, der in den 90ern auch Welthits von Dr. Alban ("It's My Life", "Sing Hallelujah"), den Backstreet Boys ("We've Got it Goin' On", "Everybody"), *NSync ("I Want You Back") oder Rednex ("Wish You Here") zu verantworten hatte. Zum anderen waren sie eine echte Band, die sich nicht aus von Produzenten aufgestellten Mitgliedern zusammen setzte, sondern aus den drei Geschwistern Linn, Jenny und Jonas Berggren, plus ihrem gemeinsamen Freund Ulf Ekberg. Und außerdem hatte die Band von anfang an ihren ganz eigenen Style, der sich doch deutlich vom einst gängigen Eurodance-Sound abhob. So wurde vor allem der deutliche Hang zu elektronisch erweiterten Raggae-Klängen zum typischen Markenzeichen der Band, der sich auch durch ihre ganze weitere Bandgeschichte ziehen sollte - und sogar zum Teil auch Lady Gaga beeinflusste. 
Auch das zweite Album "The Bridge", welches 1995 erschien, konnte mit fast ebenso hoher Qualität überzeugen, wenngleich es sich noch sträker dem eher klassischen Pop zuwandte - doch als sich kurz darauf die bisherige Frontfrau Linn plötzlich in den Hintergrund zurück zog, und ihrer Schwester Jenny das Rampenlicht überließ, fing es auch mit der Band selbst an zu schwächeln, was sich zuerst 1998 auf ihrem 3. Album "Flowers" deutlich machte. Und ihr letztes gemeinsames Album "Da Capo" von 2002, wurde dann leider nur noch eine kleine Fußnote im Schaffen der Band, welche sich daraufhin konsequent aus dem aktiven Musikgeschäft zurück zog. Einige Jahre darauf folgte der offizielle Ausstieg von Linn und Jenny, ehe die nun übrig gebliebenen Mitglieder Jonas und Ulf zwei neue Sängerinnen engagierten - und dem Andenken ihrer anfänglichen Größe mit dem 2010er Album "The Golden Ratio" einen derben Schlag versetzten. 

Und so bleibt "Happy Nation" das eine große, und von der Band selbst ewig unerreichte Album, das bis heute den Sound der frühen bis mittleren 90er so wunderbar widerspiegelt, dass man es als nichts geringeres betrachten muss, als eines der besten Pop-Platten seiner Zeit!



2 Kommentare:

  1. Ein sehr schöner Artikel. Du bist ein echtes Schreibtalent :D.

    Vor allem der Überblick über die wichtigsten Songs des Albums und die Informationen über den weiteren Werdegang der Band haben mir sehr gut gefallen :).

    Liebe Grüße
    Francesco

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    1. Dankeschön für die Komplimente. ;) Geht runter wie Öl. :D

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