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Mittwoch, 5. Juni 2013

Besprochen: PORTUGAL.THE MAN - "EVIL FRIENDS"

 Music for the masses...oder so ähnlich: 
Mit ihrem 7. Album haben Portugal.The Man zusammen mit Produzent Danger Mouse ein weiteres Meisterstück geschaffen, das es wert ist auch endlich von der Masse entdeckt und geliebt zu werden.

Warum hat es für Portugal.The Man eigentlich noch nicht zum ganz großen und durchschlagenden Erfolg gereicht? An der Qualität ihrer bisherigen Arbeiten kann es nun garantiert nicht liegen. So hat die Band eine ganze Reihe famoser Alben zu verantworten, die sich stets zwischen Psychedelia, Progressive Rock und Pop bewegten - und vor allem auf ihrem letzten Werk "In The Mountain In The Cloud" (2011) schrieben sie letzteres in fetten Großbuchstaben. Doch einen deutlichen Hang zu großen Pop-Melodien hatte das Quintett aus Portland, Oregon ja schon immer. Das hat sich bis dato nicht im geringsten geändert - was sie uns jetzt auch umgehend auf ihrem nunmehr 7. Studioalbum "Evil Friends" beweisen. Und viel Überzeugungsarbeit wird die Band dafür nicht leisten müssen. Denn was sie hier mal wieder ausgeheckt haben, ist einmal mehr ganz großes Kino. Schon die Wahl des Produzenten könnte besser kaum sein, haben sie mit Brian Burton alias Danger Mouse einen der besten Produzenten/Musiker unserer Zeit (Gorillaz, The Black Keys, Gnarls Barkley, Broken Bells) verpflichtet. Das klingt schon in der Vorstellung nach einem unschlagbaren Gespann - und wie sehr dies auch auf die Realität zutrifft, konnte man in den vergangenen Monaten schon auf der ersten Single nachhhören: dem Titelsong "Evil Friends". Und man merkt: sie rühren wieder etwas mehr an ihren progressiveren Wurzeln, was man als Hörer durchweg begrüßt. So beginnt dieser Vorbote sphärisch und mit einem kräftigen Schuss Melancholie, ehe er sich alsbald zum fabelhaften und mitreißenden Rocker mit hübsch furztrockenen Gitarrenriffs empor schraubt. Ein Hit, nicht weniger.

Portugal.The Man - Evil Friends [Official Music Video] from Portugal The Man on Vimeo.

Davon hat das Album allerdings auch reichlich zu bieten. In der Tat haben sie hier sogar eine Platte hervorgebracht, bei der vor allem der erstmalige Hörer immer und immer wieder aufhorcht, weil ihm stets neue famose Melodien in die Ohren krabbeln - und all das eingerahmt von Danger Mouse' grandiosem Produzenten-Talent, welches sein übriges tut um "Evil Friends" endgültig zu einem weiteren Meisterwerk in der Diskografie der Band anschwellen zu lassen. Beginnen wir gleich am Anfang bzw. mit dem Opener des neuen Werks: denn schon "Plastic Soldier" (♪♫♪) offenbart sich als nahezu perfekter Pop-Song, der vor allem mit zum verlieben schöner Melodie, einnehmender Atmosphäre und einem soften, aber famosen Groove glänzt. Mit "Modern Jesus" (♪♫♪) ist ihnen ein weiterer potentieller und tendenziell todsicherer Hit gelungen, für den manch anderer einen Mord begehen würde - und zudem einen Refrain mitbringt, dessen Aussage sich jeder halbwegs modern denkende Mensch dick hinter die Ohren schreiben sollte: "Don't pray for us, we don't need no modern Jesus to roll with us. The only rule we need is never givin' up, the only faith we have is faith in us." "HipHop Kids" (♪♫♪) ist dann gar nicht so, wie der Titel es suggeriert - zum Glück: denn hier wartet eine mitreißende und popmelodische Indierock-Hymne, von der man nicht genug bekommen kann. Und auch "Atomic Man" (♪♫♪) oder "Creep in a T-Shirt" (♪♫♪) sind weitere unwiderstehlich ohrwurmige Volltreffer, die man auch gut und gerne auf Dauerrotation im Radio vertragen könnte, während sich etwa das wunderbar folkpopige "Sea of Air" (♪♫♪) immer wieder ein wenig in Sphären á la "Sgt. Pepper" vorwagt. "Waves" (♪♫♪) offenbart eine strahlende und atmosphärisch-melodische Psychedelic-Perle mit Tiefenwirkung, und das abschließende "Smile" (♪♫♪) erzeugt mit melancholischer Grundstimmung, Streichern, Bläsern und grandioser Melodie pure Gänsehaut - und weckt wieder einmal sanfte Erinnerungen an die Beatles, wenn man nur genau hinhört.

Man merkt schon: im Grunde erschuf die Band hier aus fast jedem Song ein kleines Meisterstück, ohne sich aber dabei auf Albumlänge zu überheben. Denn in seiner Gesamtheit wirkt alles schlüssig und wie locker aus der Hüfte gespielt. Eigentlich ist es dieser Tage ja fast unglaublich, dass eine Band mit ihrem 7. Album ihr Pulver scheinbar noch lange nicht verschossen hat. Und wenn man dies nicht schon längst tut, ist "Evil Friends" ein weiterer Grund Portugal.The Man endlich kennen und lieben zu lernen. Und selbst als Liebhaber der Band, möchte man ihnen auf Knien für dieses wundervolle Album danken - eines das man mit Sicherheit noch in Jahren mit schmelzender Seele auflegen wird.

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