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Samstag, 8. Dezember 2012

Besprochen: GREEN DAY - "¡TRÉ!"

 Trotz einer leichten qualitativen Steigerung, können Green Day auch mit dem Finale ihre "¡Uno! ¡Dos! ¡Tré!"-Trilogie leider nicht mehr retten.

Die Sache ist bekannt, doch für die Unwissenden noch einmal in aller Kürze: als Nachfolger des ungemein erfolgreichen Stadion-Rock-Gespanns "American Idiot" und "21st Century Breakdown", wollten Green Day nicht einfach ein neues Album abliefern, sondern gleich 3 Alben - veröffentlicht in einem Rhythmus von ein paar Wochen. Mit den bislang veröffentlichten 2 Teilen der "¡Uno! ¡Dos! ¡Tré!"-Trilogie, fanden sie vor allem zu den einfacher gestrickten Punk-Pop-Klängen ihrer früheren Tage zurück. Das klang dann auf zwei ganze Alben gestreckt manchmal nett, selten ärgerlich, aber oft....irgendwie egal. Es war halt nicht mehr die junge Band, die diesen Stil für sich entdeckte und versuchte  sich nach und nach weiter zu entwickeln. Nein, es ist eine reifere Band, die auf ihre jungen Jahre zurück blickt. So wurde die Entwicklung zur puren Nostalgie, was leider vielem auch die Spannung und den Nervenkitzel raubte. Der letzte Teil "¡Tré!" soll nun ganz anders werden. Viel hat die Band schon darüber lamentiert, was hier alles passieren soll. Es soll der ambitionierteste Teil des Dreiers sein, der ihre gesamte Karriere umspannt - von den frühen 60s-affinen Wurzeln, über den erwähnten Punk-Pop der "Dookie"-Tage, bis hin zum Sound der Stadion-Rock-Opern "American Idiot" und "21 Century Breakdown". War Teil 1 Power-Pop und Teil 2 Garagen-Rock, so soll das Finale nun gar episch werden - so die Meinung der Band selbst. Die erste Single "Brutal Love" stimmt hingegen skeptisch, kommt selbige doch als ziemlich käsiger 60s-Schmalzbrocken daher geschunkelt - der aber im letzten Drittel durch etwas schmissigeren Gitarreneinsatz wenigstens halbwegs gerettet wird.



Doch kann die Realität  die Versprechungen der Band auf Albumlänge einlösen? Es tut einem fast leid sagen zu müssen: leider nein! Was nicht heißen soll, dass es sich hierbei um ein misslungenes Album handeln würde. Eine Steigerung zu den beiden Vorgängern ist durchaus spürbar, und sie haben auch ein paar recht ordentliche Liedchen im Gepäck: "Drama Queen" (♪♫♪) gibt eine durchweg passable Ballade ab, die dann und wann doch ein wenig an Oasis denken lässt, "X-Kid" (♪♫♪) bringt - wenn schon keine einfallsreiche Melodie - immerhin ein wenig glaubwürdige Energie mit, "Walk Away" (♫♪) macht als Instant-Punk-Pop-Ohrwurm vorübergehend durchaus Freude, "Dirty Rotten Bastards" (♪♫♪) kommt als netter und melodischer Punk-Popper des Weges, und mit der recht hübschen (aber nicht sehr spannenden) Ballade "The Forgotten" (♪♫♪) beenden sie das neue Album.  Doch das reicht leider nicht aus, um das Finale der Trilogie deutlich positiv von seinen beiden Vorgängern abzuheben. Die eigene Geschichte musikalisch abzufeiern kann ja ganz nett sein - aber sind dafür 3 Alben in nur einem Vierteljahr nötig? Die Band wäre weitaus besser damit beraten gewesen, die besten Songs der 3 Platten zu einer einzigen zu bündeln. Denn bei gefühlt 80% eher zu ignorierenden Songs, wird die ganze Sache dann doch schnell etwas zäh. Zwar gibt es auf der gesamten Trilogie nur wenig wirklich ärgerliches, und "¡Tré!" stellt in der Tat den besten Teil dar. Aber doch haben sich Green Day mit diesem Experiment keinen großen Gefallen getan.

 

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