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Sonntag, 20. November 2011

Besprochen: MICHAEL JACKSON - "IMMORTAL"

Leichenfledderei oder gelungene Huldigung eines Pop-Genies? Auch Ohr, Kopf und Herz sind sich uneinig. Ein Streitgespräch.


Nun ist es also wieder einmal soweit: Die Vermarktung von Michael Jackson's musikalischem Nachlass geht in die nächste Runde. Nach dem letztjährigen Album "Michael", erscheint dieser Tage nun "Immortal", der Soundtrack zur Show "Michael Jackson: The Immortal World Tour" von Cirque du Soleil. Verwendet wird dort offizielle Musik des verstorbenen King of Pop, verbunden mit einer Show im typischen Stil von Cirque du Soleil. Wenigstens kann man hier sagen, dass es sich diesmal nicht um unveröffentlichtes Material handelt, sondern um Remixe diverser seiner Klassiker. Aber dennoch hat solch eine posthume Veröffentlichung immer den bitteren Beigeschmack, dass man nicht weiß ob der Künstler zu Lebzeiten dafür seinen Segen gegeben hätte. Man ist sich unschlüssig: sowohl Ohr, Kopf und Herz sagen etwas anderes. Also lassen wir sie doch mal selbst zu Wort kommen. Das Ohr hört hier einige der ganz großen und unsterblichen Klassiker des King of Pop. Von "Wanna Be Startin Somethin", über "Beat It", "You Are Not Alone", und "Smooth Criminal", bis hin zu "Jam", "Thriller" oder "I'll Be There", sind fast alle großen Hits von Michael Jackson und den Jackson 5 hier versammelt. Zudem unterscheiden sie sich nur unwesentlich von ihren Originalen. Nun gut, es gibt natürlich manche Medleys zu hören, und auch die Beats sind ab und an mal etwas fetter als bislang. Ein paar eingestreute Synthesizer hier, ein paar Effekte dort. Aber im großen und ganzen klingt das alles doch sehr vertraut. Der Kopf hingegen hinterfragt vor allem das Produkt und die Plattenfirmenpolitik, die man in so einem Fall - vom reinen Vernunft her - abwatschen muss. So sagt einem doch der klare Verstand, dass derlei Projekte meist nur ein einziges Ziel haben: Geld zu verdienen. Und umso mehr die Verantwortlichen diesen Fakt abzustreiten versuchen, umso sicherer kann man sich sein, dass man richtig liegt. Bis hierher eigentlich eine ganz klare Sache - wenn einem dann nur nicht das Herz in die Parade fahren würde. Denn selbiges hüpft vor Freude zu den Klängen von Jacko's  Musik, ohne sie ständig auf Schwachstellen in der ihnen nachträglich aufgezwungenen Veröffentlichungsstrategie abzuklopfen. Und seien wir doch mal ehrlich: Bei solch herausragendem Songmaterial wie seinem, dürfte es schwer fallen einen schlechten Mix abzuliefern. Was aber natürlich allein Jacksons Verdienst ist. Doch die wenigen wirklich heraus stechenden Veränderungen die hier vorgenommen wurden, sind recht geschmackvoll gesetzt und zerstören in keinster Weise die Originale. Man kann es drehen und wenden wie man will: seine Musik als solche war, ist und bleibt fantastisch. Und da sich die drei Parteien einfach nicht einigen können, kommt man nicht umhin, als auch in der Bewertung zu differenzieren. Wie viel Sinn "Immortal" also am Ende wirklich macht, muss wohl jeder für sich allein entscheiden. Obwohl eine Best-of von Jacko letztendlich dann wohl die bessere Alternative wäre, kann "Immortal" rein musikalisch dennoch eine sehr gute Figur machen. Und das ist ein ganz besonderes Kompliment an das Genie des verstorbenen King of Pop: seine Musik ist von einer derartigen Größe und Erhabenheit, dass noch nicht einmal die geldgierigen Aasgeier sie tot kriegen können, die sich nun an dem Kadaver seiner Kunst satt fressen.


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