Songs covern kann ja jeder. Aber weil Ryan Adams bekanntlich nicht wie jeder ist, nimmt er sich einfach mal ein ganzes Album vor - und lässt Taylor Swift's letztjähriges Album "1989" in seiner Interpretation weit über sich selbst hinaus wachsen.
Wer den amerikanischen Musiker Ryan Adams kennt, der weiß auch was für ein äußerst umtriebiger Künstler er ist. Neben vor allem zahlreichen eigenen Songs (denn auch mehrere Alben in einem Jahr sind für ihn nicht unbedingt ungewöhnlich), ist er auch bereits für einige sehr wunderbare Coverversionen bekannt. Und nachdem der Herr sich erst im letzten Jahr mit seinem bislang letzten Album "Ryan Adams" immer noch in Höchstform zeigte, hat er sich dieses Jahr nun für ein ganz besonderes Projekt entschieden, das einem einerseits gehörig Respekt abverlangt und das andererseits auch mächtig erstaunt. Denn sein neues und 15. Studioalbum ist nichts anderes als ein vollständiges Cover von Taylor Swift's letztjährigem Millionen-Seller "1989". Zwar stammt Swift bekanntlich aus Country-Pop-Wurzeln (wenn auch in ziemlich seichtem Gewand) aber "1989" war ihr erstes wahrhaftes Pop-Album, das so Pop war, wie es nur sein konnte. So entstammen auch fast alle Songs des Albums der Zusammenarbeit mit dem schwedischen Songwriter/Produzenten Max Martin, der in den letzten 20 Jahren unzählige Welthits für u.a. Ace of Base, die Backstreet Boys, N'Sync, Celine Dion, Britney Spears, Pink oder Katy Perry besorgte. Dementsprechend eine vollkommen andere Baustelle, als eben jene, auf denen sich Adams für gewöhnlich so austobt und die von Indiepop über Rock'n'Roll und bis hin zu Alternative-Country reichen. Und so macht sich der gute Mann hier das Album der Swift einfach mal vollständig zu eigen, indem er es auf seine ganz eigene Weise neu interpretiert. So wird schon gleich der Opener "Welcome To New York" (♪♫♪), der im Original eine eher mittelmäßige Synthpop-Nummer war, in Adams Händen zu einem leidenschaftlichen Rock-Hit. Der schmachtend melodische Pop-Ohrfänger "Blank Space" verwandelt sich hier zur emotionalen und minimalistischen Folk-Ballade, die schillernde Disco-Funk-Pop-Nummer "Style" (♪♫♪) mutiert zur fantastischen und atmosphärischen Indierock-Hymne mit leichtem 80's-Touch, und das in seiner Urfassung recht neutral popige "Out of the Woods" kommt nun noch melancholischer, emotionaler und irgendwie auch eine Spur "barocker" daher.
Laut Adams selbst, wollte er das Album im musikalischen Stil der britischen Band The Smiths inszenieren - was einem auch besonders bei seiner großartigen Interpretation des ursprünglichen Dance-Pop-Ohrwurms "All You Had To Do Was Stay" (♪♫♪) auffällt, welcher nun ziemlich deutlich an den Indie-Pop der legendären britischen Band zu erinnern vermag. Bei seiner Version des Welthits "Shake It Off" (♪♫♪) blitzen diesbezüglich ebenfalls leichte Erinnerungen auf, doch auch vage Alternative-Country-Andeutungen und ein paar minimalistische Synthies kommen zum Einsatz. Trotz manch hörbarer Einflüsse, klingt das meiste hier jedoch vor allem ganz nach ihm selbst - und das ist auch gut so. Das im Ursprung in eine Pop-Richtung á la Lana Del Rey pendelnde "Wildest Dreams" (♪♫♪), hätte in Adams' nachdenklicher und warmer Indie-Pop-Fassung etwa auch ganz großartig auf sein Meisterwerk "Love is Hell" gepasst. Das lockerflockige und melodisch tänzelnde "How You Get The Girl" (♪♫♪) denkt er dann kurzerhand zu einer beinah traurigen Singer/Songwriter-Ballade um, während er dann "This Love" (♪♫♪) seiner Ausgangsfassung ähnlich auch im balladigen Umfeld ansiedelt, den Song aber in derartige emotionale Höhen katapultiert, wie man es beim Original nicht mal hätte erahnen können. Und "Bad Blood", angeblich so etwas wie Talyor Swift's musikalische Kriegserklärung an Katy Perry, lässt Ryan Adams aus seiner Sichtweise nun als zeitlos famose Indie-Pop-Perle erstrahlen - und lässt dabei auch gleich das eh schon tolle Original weit hinter sich.
Doch diese letzte Bemerkung lässt sich auch ganz wunderbar auf das gesamte Album anwenden. Zwar war auch das Original von Taylor Swift ein tolles und mitreißendes Pop-Album, das auch zurecht solch einen Erfolg einfuhr - aber was Ryan Adams daraus gemacht hat, fällt auf seine Weise nochmal eine ganze Spur atemberaubender und eindringlicher aus. Letztendlich stellen beide Versionen - trotz identischer Songs, aber durch komplett unterschiedliche Herangehensweisen - im Grunde für sich völlig eigenständige Platten dar. Und auch in jeder Plattensammlung können die beiden problemlos friedlich nebeneinander koexistieren. Aber Ryan Adams hat aus "1989" nun ein so erstaunlich zeitloses Meisterstück heraus gekitzelt, dass seine Interpretation in Zukunft ohne jeden Zweifel meine erste Wahl sein wird.
Laut Adams selbst, wollte er das Album im musikalischen Stil der britischen Band The Smiths inszenieren - was einem auch besonders bei seiner großartigen Interpretation des ursprünglichen Dance-Pop-Ohrwurms "All You Had To Do Was Stay" (♪♫♪) auffällt, welcher nun ziemlich deutlich an den Indie-Pop der legendären britischen Band zu erinnern vermag. Bei seiner Version des Welthits "Shake It Off" (♪♫♪) blitzen diesbezüglich ebenfalls leichte Erinnerungen auf, doch auch vage Alternative-Country-Andeutungen und ein paar minimalistische Synthies kommen zum Einsatz. Trotz manch hörbarer Einflüsse, klingt das meiste hier jedoch vor allem ganz nach ihm selbst - und das ist auch gut so. Das im Ursprung in eine Pop-Richtung á la Lana Del Rey pendelnde "Wildest Dreams" (♪♫♪), hätte in Adams' nachdenklicher und warmer Indie-Pop-Fassung etwa auch ganz großartig auf sein Meisterwerk "Love is Hell" gepasst. Das lockerflockige und melodisch tänzelnde "How You Get The Girl" (♪♫♪) denkt er dann kurzerhand zu einer beinah traurigen Singer/Songwriter-Ballade um, während er dann "This Love" (♪♫♪) seiner Ausgangsfassung ähnlich auch im balladigen Umfeld ansiedelt, den Song aber in derartige emotionale Höhen katapultiert, wie man es beim Original nicht mal hätte erahnen können. Und "Bad Blood", angeblich so etwas wie Talyor Swift's musikalische Kriegserklärung an Katy Perry, lässt Ryan Adams aus seiner Sichtweise nun als zeitlos famose Indie-Pop-Perle erstrahlen - und lässt dabei auch gleich das eh schon tolle Original weit hinter sich.
Doch diese letzte Bemerkung lässt sich auch ganz wunderbar auf das gesamte Album anwenden. Zwar war auch das Original von Taylor Swift ein tolles und mitreißendes Pop-Album, das auch zurecht solch einen Erfolg einfuhr - aber was Ryan Adams daraus gemacht hat, fällt auf seine Weise nochmal eine ganze Spur atemberaubender und eindringlicher aus. Letztendlich stellen beide Versionen - trotz identischer Songs, aber durch komplett unterschiedliche Herangehensweisen - im Grunde für sich völlig eigenständige Platten dar. Und auch in jeder Plattensammlung können die beiden problemlos friedlich nebeneinander koexistieren. Aber Ryan Adams hat aus "1989" nun ein so erstaunlich zeitloses Meisterstück heraus gekitzelt, dass seine Interpretation in Zukunft ohne jeden Zweifel meine erste Wahl sein wird.